Der Beginn

Die Leidenschaft zur Familienforschung entstand mit der Herausgabe der ersten Telefonbuch CD ‚D-Info‘ Mitte der 90er Jahre. Mein Vater meinte, in Deutschland würden nicht viele Ladzik‘s wohnen, eine Familie im Norden in der Nähe von Cuxhaven, eine im Stuttgarter Raum und halt wir in Bochum.

Weit gefehlt, die CD führte über 20 Ladzik‘s in Deutschland auf, die Neugierde war geweckt. Also hab ich alle gelisteten Personen angeschrieben, klassisch per Briefpost, einen kleinen Fragebogen beigefügt samt einem frankierten Umschlag zur Rückantwort.

Der Rücklauf war enorm, hat aber letztendlich noch mehr Fragen aufgeworfen, denn zwischen den wenigsten Personen schien eine Verbindung zu bestehen. Zu einem dieser Briefe erfolgte kürzlich 20 Jahre danach (!) eine Kontaktaufnahme aus Holstein.

Im Verlauf der Jahre, natürlich begünstigt durch das digitale Zeitalter, haben sich diese und viele andere Puzzlestücke zu knapp 20 verschiedenen Ladzik-Stammbäumen in z.T. beträchtlicher Größe entwickelt.


Herkunft

Die meisten Stammbäume reichen bis ca. 1700 zurück mit Wurzeln im ehemaligen Westpreußen und teilweise in Ostpreußen. Die geographische Verteilung streut jedoch sehr stark, so dass daraus kein Bewegungsprofil abzuleiten ist. Spuren führen ebenfalls in die Gegend von Kaliningrad über Litauen, Belarus bis hin nach Riga in Lettland.


Ältester Hinweis

Der älteste digitale Hinweis führt in das Herzogtum Kurland und Semgallen, ein feudales Staatswesen im Baltikum, welches von 1461 bis 1795 existierte. Heute gehören diese Landschaften zu Lettland. Hier ist scheinbar ein Kapitel des Staatsrechts von Sigismund III. (König von Polen und Großfürst von Litauen) aus dem Jahre 1617 von einem ‘Jacobus Ladzik’ verfasst worden. Die Rolle und Funktion von Jacobus ist noch ungeklärt.


Verbreitung

Hier eine Statistik zur derzeitigen Verbreitung des Familiennamens Ladzik. Rang 2 mit den Philippinen ist auf den ersten Blick recht überraschend, es handelt sich dabei jedoch um eine sehr kinderreiche Großfamilie. Die USA wäre vermutlich auf Platz 1, wenn man die Namensvariationen mit berücksichtigt. Der Weißrussland Anteil ist tatsächlich ebenfalls größer, aufgrund meiner Unkenntnis der kyrillischen Schrift aber schwer zu quantifizieren. In England wohnt und arbeitet ein Cousin 3. Grades. Zu ziemlich allen dieser Ladzik’s sind im Laufe der Jahre persönliche Kontakte entstanden. Trotz alledem habe ich die Herkunft des philippinischen Zweiges noch nicht herstellen können. Da auf den Philippinen ein Familienname erst 1849 obligatorisch wurde und teilweise ausgewählt werden konnte ist nicht ausgeschlossen, dass diese auch gar nicht existiert.


Namensvariationen
Jan Ladrick (*1864 Cieleta, Westpreussen – 1939 Chicago) mit Familie in Chicago (Fotoquelle: privat)

Insbesondere in den USA haben die Auswanderer ihren Namen im Laufe der Zeit abgewandelt, die häufigsten Variationen sind Ladik, Ladrick, Ladick, Lade oder Ladd. Das hat die Suche nicht immer einfach, aber mit Hilfe der inzwischen zahlreichen Kontakte sehr interessant gemacht.

Gerade in den USA ist das Interesse an der Familienforschung sehr groß, das Erforschen ist aufgrund der zahlreichen digitalen Quellen deutlich einfacher als z.B. hier in Deutschland. So werden die Daten des United States Census (alle 10 Jahre durchgeführte Volkszählung) nach Ablauf von 72 Jahren komplett digital veröffentlicht.


Highlight
Frank B. Ladd (1924 Chicago, IL – 2020) & Nancy Lewis (1926-2015), Tochter von Thomas McDowell (Fotoquelle: privat)

Unsere Vorfahren waren im Wesentlichen Tagelöhner und einfache Arbeiter in der Landwirtschaft oder der Fischerei. Ein Onkel 4. Grades, Frank Ladd, ausgewandert nach Chicago, IL hat eine Tochter der McDowell Familie geheiratet.

Der irische McDowell-Clan wiederum war u.a. mit dem englischen Königshaus und einigen amerikanischen Präsidenten verbunden. Daraus lässt sich z.B eine Verbindung zu Benjamin Harrison, dem 23. Präsidenten der USA ableiten (Urgroßonkel 4. Grades der Ehefrau des Onkel 4. Grades).


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